Das JFG gibt Tipps zum Erben

Mit Professionalität und einem beachtlichen Einsatz organisierte das Jugendforum Gonten mit tatkräftiger Unterstützung von zahlreichen Freiwilligen einmal mehr einen Unterhaltungsabend. Nebst dem gelungenen Theater erfreuten die gute Küche, eine reichhaltige Tombola und die rassige Musikformation A3 die Gäste in Gonten.

Clemens Fässler

Das Jugendforum Gonten hat letzten Samstag zum Unterhaltungsabend eingeladen und weit über 200 Personen füllten die Turnhalle in Gonten und erwarteten ein spannendes Theaterstück. Unter ihnen befanden sich erfreulich viele Jugendliche, die ihren Freunden und Jahrgängern auf der Bühne die Ehre erwiesen. Doch nicht nur: Die Präsidentin Sandra Wettmer begrüsste auch die Vertreter von Bezirk, Kirche und Schule Gonten sowie – in englischer Sprache – den Präsidenten der Stadt Rio de Janeiro. Er wollte gemäss dem Titel des Theaterstücks wohl einige reiche Pensionäre für die Samba-Stadt in Brasilien gewinnen. Sie alle genossen die heiteren Szenen auf dem Schloss der Familie Camenzind, welche die Jugendlichen aus Gonten gekonnt und mit viel Einsatz zum Besten gaben. Sandra Wettmer erstaunte die grosse Gästeschar übrigens nicht. Denn viele seien gekommen, um einige Tipps fürs Erben zu erhalten. Im Folgenden seien die wichtigsten daraus für das breitere Publikum festgehalten.

1. Plane dein Vorgehen!

Sehr wichtig. Rein zufällig kriegst du nichts, auch wenn du erbberechtigt bist. Um weiterhin erbberechtigt zu sein, muss die zukünftige Frau den Eltern genehm sein. Sohn Oliver Camenzind erreicht die Zustimmung zur Hochzeit etwa damit, dass er seine Verlobte für mehrere Wochen als Zimmermädchen inkognito aufs Schloss schickt. So kriegen die Eltern bereits einen ersten guten Eindruck, auch wenn die zukünftige Gemahlin nicht die erforderte Herkunft und Geldsumme vorweisen kann. Die Nichte Brigit fürchtet sogar dermassen um ihr Erbe, dass sie schon Wochen im Voraus einen Freund als tollpatschigen Gärtner aufs Schloss schickt und zusammen mit ihm die Entführung ihres reichen Onkels plant. Der Plan scheitert schliesslich an den ebenso tollpatschigen wie naiven Familienmitgliedern.

2. Zeige Stärke!

Dabei darfst du durchaus auch übertreiben, wie es die Erben der Familie Camenzind eindrücklich beweisen. Sohn Willibald prahlt mit seinem Reichtum als Bankdirektor nicht nur bei seiner Frau, sondern unterhält «nebenbei» eine Affäre mit seiner Sekretärin. Als ihn die Polizei wegen geschäftsmässigen Betrugs und Hinterziehung von über einer Million Franken festnimmt, laufen ihm beide Frauen davon. Auch die Nichte Brigit gibt nicht klein an. Von einer Penthouse im Rockefeller Center in Manhatten und einer angeblichen Schauspieler-Vermittlungs-Agentur spricht sie. Übrig bleibt schliesslich nur eine WG in einer New Yoker Bruchbude und der Gelegenheitsjob als Serviertochter.

3. Schwäche die Konkurrenz!

Und zwar auch wenn es deine Geschwister sind. Insbesondere verbal wird in der Familie Camenzind mit einer grossen und harten Keule geschwungen. Seine Töchter und Schwiegertöchter bezeichnet der reiche Ferndinand Camenzind gerne als Hyänen, die wie Geier auf dem Stängeli warten. Die aufgetakelten Frauen werden von verschiedenen Seiten als «Gwittergäässe» oder «Schötzsteerackete» bezeichnet, während die stotternde Tochter Sophia mit «Schluckspecht» und «verroschtete Nachttopf» beleidigt wird. Wenn also auch die Tipps fürs Erben nicht immer die besten waren, so konnte man am JFG-Theater doch einige originelle Sprüche lernen.

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