Neues Gesicht für die Mineralquelle Gontenbad – Öffentliche Planauflage

Seit Anfang Woche sind Neu- und Umbaupläne  der Mineralquelle Gontenbad öffentlich aufgelegt bei der zentralen Bauverwaltung in Appenzell.Durch die Verlegung des Lagers nach Bühler hat sich eine völlig neue Situation ergeben. Nur Produktion und Administration sollen bedarfsgerecht und optisch ansprechend  ausgebaut werden. Platz dazu wird geschaffen durch den Abbruch des als Bürotrakt genutzten Wohnhauses, des Moorbads und der alten Trinkhalle. Das Betriebsgebäude von 1970 (mit Giebeldach)  wird durch einen beachtlichen Anbau ergänzt. Büro- und Publikumsräume sollen in einem dreigeschossigen  Neubau mit viel Glas und Flachdach angesiedelt werden, der zwischen Betriebsgebäude  und Bahnstation eingefügt  wird. (Visualisierung: zVg) Seite 3 

 

Seit Anfang Woche sind bei der zentralen  Bauverwaltung in Appenzell die betriebsnotwendigen Ausbauschritte der Goba AG, Mineralquelle und Manufaktur,  öffentlich aufgelegt. Geplant ist eine Erweiterung der Produktion, und die alte Trinkhalle soll durch einen Besucher- und Bürotrakt ersetzt werden.

Rolf Rechsteiner

Hochfliegende Pläne, die 2009 für Furore sorgten, sind einer pragmatischen Vorgehensweise  gewichen. «Wir beschränken uns auf das Notwendige und halten am externen Lager in Bühler fest», erläuterte Gabriela Manser, CEO der Goba, im persönlichen  Gespräch mit der Redaktion. Altbauten sollen abgebrochen werden, um Platz zu schaffen für Neues, das sich gut in die Situation einfügt und die dringendsten  Bedürfnisse abdeckt.

Erweiterung der Produktion

Am Hauptgebäude sind grosse Veränderungen  geplant. Das frühere Wohnhaus, das bisher für die Administration genutzt wurde, wird abgebrochen. So schafft man Platz für die Erweiterung der Produktion.  Die Produktionshalle von 1970, erkennbar am Giebeldach, wird um einen  niveaugleichen, zweigeschossigen Kubus erweitert, der nach Süden hin einen  Attika ähnlichen Aufbau erhält. Die neuen Baukörper erhalten Flachdächer. Die Aussenhülle von Alt und Neu wird durchgehend mit isolierender Profilit-Verglasung eingekleidet. Bei Kunstlicht werde der Komplex dezent nach aussen leuchten, sagt Gabriela Manser. Die Ausmasse des Erweiterungsbaus ergeben  sich aus dem aktuellen Bestand. Er wird Grundmasse von 22,5 mal 23,5 Meter aufweisen. Die Gebäudehöhe an der Nordseite erreicht knapp 9 Meter. Der Attikaaufbau für betriebsnotwendige Büros wird 11,8 Meter hoch ab gewachsenem Terrain. Ersatzlos abgebrochen wird das vor Jahren stillgelegte Moorbad. Hier entsteht  neuer Freiraum; die Mineralquelle «rückt rein optisch weg» vom Altersheim, mit dem es eine gemeinsame Zufahrt hat.

Neuer Bürotrakt

Bevor das alte Wohngebäude eingerissen werden kann, muss der Bürotrakt gebaut werden. Sein Platz entsteht durch den Abbruch  der alten Trinkhalle, die mutmasslich  in den 1930er-Jahren entstanden ist. Sobald die definitiven Verbindungen zwischen dem neu gebauten Reservoir (Eröffnung demnächst) und der Produktionsanlage  geschaffen sind, kann die Quellüberwachung in diesem Gebäude stillgelegt werden. Dann hat es definitiv ausgedient. Der Bürotrakt, ebenfalls mit Flachdach, wird als Bindeglied zwischen Bahnhaltestelle  und Betriebsgebäude verstanden und erhält ein besonderes Aussehen. Projektiert ist ein dreigeschossiger, reiner  Holzbau mit Grundmassen von 29,3 mal 9,6 Metern, dessen Aussenhülle aus grossen Glasfronten und Aluminium besteht. Er gewährt gewollte Einblicke in das Geschehen und erfüllt mehrere  Funktionen. Im Erdgeschoss werden Publikumsräume und ein bescheidener Shop eingerichtet. Im ersten Stock kann ein Personalraum geschaffen werden und ein kleiner Saal mit Seminartechnik,  wo Filme vorgeführt und Abläufe erklärt werden können. An der Kundennähe,  besonders manifestiert durch geführte Besichtigungen, wolle man unbedingt  festhalten, sagt Betriebsleiter Walter Büchler, Mitglied der Geschäftsleitung.  Das 2. Obergeschoss wird für die Administration genutzt. Zwischen beiden Hochbauten werden schliesslich Korrekturen am ungünstigen Niveauverlauf vorgenommen. Das Umfahren  der ganzen Anlage auch mit schweren  Lastwagen soll ohne Risiken möglich bleiben wie bis anhin.

Langwieriger Prozess

Die Gesamtplanung für diese Vorhaben wurde schon 2012 an die Hand genommen.  Unter Leitung von Reto Pfenninger (Oester Pfenninger Architekten AG, Zürich) wurden sämtliche Abklärungen getroffen, welche als Grundlagen für das neue Betriebskonzept dienten. Das Vorprojekt  wurde mit Behörden und Fachkommission,  aber auch mit den Nachbarn  diskutiert und so weit verfeinert, dass die Verantwortlichen zuversichtlich sind, noch in diesem Jahr die Baubewilligung  in den Händen zu halten. Im zeitigen Frühjahr 2017 könnte der Spatenstich  für den Bürotrakt erfolgen; nach einem Jahr Bauzeit wäre die Betriebserweiterung  spruchreif. Walter Büchler blickt in die Zukunft: «Dann können wir endlich jene Maschinen kaufen, die ihren Zweck optimal erfüllen. Bisher mussten wir immer auf die beengten Platzverhältnisse  achten und das anschaffen, was ins Gebäude passte.» Die Goba – Mineralquelle und Manufaktur,  hat sich in wenigen Jahren zum bedeutenden  KMU gewandelt. Sie beschäftigt  mittlerweile 55 Mitarbeitende, die sich in 48 Vollstellen teilen.

Die Bauvisiere sind gestellt: Links im Bild die Abbruchobjekte Moorbad (ersatzlos) und das ehemalige Wohnhaus, das heute als Bürotrakt verwendet wird.

 (Bild: Rolf Rechsteiner)

Quelle: Appenzeller Volksfreund

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