«Mehrere Fliegen auf einen Streich» mit Erweiterung des MZG Gonten - Gonten plant für die Zukunft
Bezirk und Schule Gonten haben einiges vor. Die beiden Räte orientierten am Donnerstagabend in der Krone die Bevölkerung ein erstes Mal über anstehende Projekte. Ein Sportplatz und die Erweiterung des Kindergartens werden nötig, um den wachsenden Bedürfnissen gerecht zu werden.
Martin Rusch
Die Dringlichkeit einer Sportplatz-Lösung zeichnet sich in Gonten schon seit Jahren ab. Dies ist möglicherweise mit ein Grund, weshalb sich der Saal in der «Krone» bis zum letzten Platz mit Interessierten gefüllt hatte.
Sportplatz Wees
Hauptmann Ruedi Eberle erläuterte zu Beginn, was bis dato bereits an Arbeit in Sachen Sportplatz Wees angefallen ist. In einer Arbeitsgruppe, welche aus Vertretern von Bezirks- und Schulrat zusammengestellt ist, wurden bereits etliche Vorbereitungsarbeiten erledigt. In erster Linie sind dies Verhandlungsarbeiten mit der kantonalen Verwaltung und allfälligen Landbesitzern, sowie der Definition, wie das zukünftige Angebot aussehen soll. Die Ausarbeitung des Teilzonenplans mit Bericht und zugehörigem Reglement wurden bereits in Auftrag gegeben. Nach erfolgter und positiv verlaufener Vorprüfung durch die Standeskommission läuft zur Zeit die Ausarbeitung des Sportplatz-Projektes durch ein ortsansässiges Ingenieurbüro. Als bereits früh erkennbare Knacknuss erweist sich die Erschliessungssituation. In diesem Zusammenhang sind nebst Schallschutzberechnungen auch Verhandlungen mit den Appenzeller Bahnen und dem Bundesamt für Verkehr im Gange. Weitere detaillierte Abklärungen werden in Bezug auf die Zoneneinteilung nötig sein. Es steht die Frage im Raum, ob die rund 3800 m² Land aus der Landwirtschaftszone im Zuge der Zonenplanänderung in öffentliche Zone, oder Sportzone übertragen werden, was einen Einfluss auf allfällig nötige Kompensationsf lächen hätte. Das vorgesehene Land befindet sich grossteils in der Gewässerschutzzone 3, was die Entwässerung des Platzes nötig macht. Ein kleinerer Teil tangiert die Schutzzone 2 mit erhöhten Anforderungen, welche aber mit entsprechenden Massnahmen erfüllt werden können.
Angebot in angepasstem Rahmen
Der geplante Sportplatz soll in etwa dem bestehenden Angebot hinter dem Hotel Bären, welcher an dieser Stelle nicht weitergeführt werden kann, gleichen. Die Erfahrungen und eine erste Bedürfnisabklärung haben laut Eberle gezeigt, dass keine grössere Erweiterung des Angebots nötig sein wird. Der Bezirksrat fasst daher eine Lösung mit Fussballplatz (30x50 m) und Spielplatz ins Auge. Im ausgearbeiteten Reglement sind Erweiterungsmöglichkeiten wie z. B. ein Beachvolleyballfeld, Kleinbauten oder eventuelle sanitäre Anlagen berücksichtigt, was sicher Sinn macht. Für die Erschliessung sind momentan vier Varianten in Besprechung. Mit jeweiligen Vor- und Nachteilen sind der Zugang vom «Loipehöttli», eine Bahnunterführung vom Bezirksplatz, eine neue Zufahrt zur Liegenschaft Wees oder die Nutzung des bestehenden Zuganges in Diskussion. Obwohl es natürlich favorisierte Lösungen gibt, sind aufgrund zu vieler offener Fragen noch keine Vorentscheide gefallen.
Weiteres Vorgehen
Der Zonenplan mit entsprechendem Reglement liegen zur Zeit öffentlich auf. Der Bezirkshauptmann geht davon aus, dass die Lärmgutachten, eine Verifizierung der Zufahrt und die nötige Kostenplanung bis zum Frühjahr 2016 vorliegen. Die Bürger werden dann ein zweites Mal über den Stand der Dinge informiert werden, um an der Bezirksgemeinde darüber befinden zu können. Das Projekt ist sehr gut aufgenommen worden. Bei der Abstimmung liegt dann, zum bis dato guten Bauchgefühl, noch eine Budgetierung vor. Bei optimalem Ablauf des ganzen Prozesses steht der Spielplatz möglicherweise im 2018 zur Nutzung bereit.
Erweiterung Kindergarten
Im Anschluss an den Bezirkshauptmann durfte auch Schulpräsident Roland Koch positive Blicke in die Zukunft werfen. In Gonten sind starke Jahrgänge im Anzug, welche erfreulicherweise auch konstant bleiben werden. In den nächsten Jahren werden durchschnittlich 18 Kinder eingeschult. Koch kann deshalb das Erweiterungsprojekt der Schule mit einer «Investition in die Jugend» in Verbindung bringen. Die bestehende Situation auf Kindergartenstufe ist momentan unbefriedigend. Der Kindergarten ist in zwei verschiedenen Gebäuden einquartiert und muss zudem in engen Platzverhältnissen auskommen. Insbesondere der Kindergartenraum im Untergeschoss der Turnhalle ist mit 45 m² viel zu klein. Nach Vorprüfung diverser Varianten ist der Schulrat zum Schluss gekommen, eine Erweiterung des Mehrzweckgebäudes ins Auge zu fassen. Mit dieser Variante können diverse, anfallende Anliegen auf einen Streich erledigt werden. Auf der einen Seite stehen Sanierungsarbeiten der Gebäudehülle und die Innensanierung einiger Räume an, zum anderen könnten beide Kindergartenräume zusammengeführt werden. Erweiterungsarbeiten von sanitären Anlagen mit IV-WC, dem knapp bemessenen Geräteraum der Turnhalle und vor allem des sehr oft benutzten «Gontnerstöbli», welches auch Vereinen sehr dienlich ist, könnten im selben Zug erledigt werden. Mit dem kleinen Nachteil des Verlustes einiger Parkplätze fasst das Vorprojekt die gewünschten Anforderungen in kompakter Weise in sich. Vereinslokal, Geräteraum und sanitäre Anlagen im Erdgeschoss und die beiden Kindergartenräume mit Gruppenraum und Terrasse im Obergeschoss sind in kompaktem Guss.
Weiteres Vorgehen:
Momentan läuft gemäss Koch die Evaluation eines Architekturbüros, welches für Baueingabe, Planung und Bauleitung zuständig wäre. Auch das Schulprojekt wird bis zu einer zweiten Information verfeinert und mit einer Kostenberechnung erweitert. Ziel ist es, an der Schulgemeinde 2016 darüber zu befinden, um dann umgehend mit der Baueingabe starten zu können. Eines ist sicher: die grossen Klassen lassen nicht länger auf sich warten, weshalb das Projekt eine zügige Verwirklichung verlangt. Natürlich gilt auch für dieses Projekt, das spürbar gute Gefühl unter den Interessierten in späterer Zeit mit den entsprechenden Kosten zu betrachten. Zum jetzigen Zeitpunkt bestehen zu beiden Projekten wenig Fragen, was sicher auf eine sehr sachliche und korrekte Information beider Redner zurückzuführen ist.
Seitenansicht der geplanten Mehrzweckgebäude-Erweiterung. (Bild: zVg)