Freudentag im Kloster Leiden Christi

Zum Vespergebet im «Klösterli» versammelte  sich eine grosse Schar an Gästen zu einem heutzutage selten gewordenen Fest. Mit Petra Rüegg hat sich eine junge Frau entschlossen, das Noviziat anzutreten  und damit den weiteren Lebensweg in der Klostergemeinschaft ganz im Zeichen des Glaubens zu beschreiten.

Martin Rusch

Der 4. Oktober ist für die franziskanischen  Gemeinschaften ohnehin ein Freudentag. Im «Klösterli» Jakobsbad gab es in diesem Jahr nebst dem Fest des Ordensgründers Franziskus von Assisi  einen weiteren, aussergewöhnlichen Grund zum Feiern. Petra Rüegg hat sich nach bereits längerem Aufenthalt bei den Schwestern dazu entschlossen ins Noviziat  einzutreten. Wie Spiritual Pfr. Max Fischer einleitend bemerkte, ist dieser Schritt bereits eine Folge des Getragenseins  in Klostergemeinschaft und christlichem  Glauben einer angehenden Klosterfrau.  Er ging auch darauf ein, dass dieser Schritt für junge Ordensleute ein einschneidender sei, vergleichbar mit einer  Heirat, bei der die eigene Familie in den Hintergrund tritt und die neue Gemeinschaft  nun das Zentrum bildet. Die Feier war schlicht und einfach gestaltet – ganz nach franziskanischem Vorbild. Im Rahmen des üblichen Vespergebetes, das durch Kilian Gätzi auf dem Hackbrett begleitet wurde, erfolgten die Segnung, die Übergabe der Ordensregel und des Ordenskleides. Die eigentliche Einkleidung erfolgte im Gebetsraum, begleitet durch die Frau Mutter Sr. Mirjam und die Vikarin Sr. Rita. Nach gespannter Ruhe betrat kurz darauf die neu eingekleidete Schwester sichtlich glücklich die bis auf den letzten  Platz gefüllte Klosterkirche. Gespannt warteten natürlich alle auf den neuen Namen der «ehemaligen» Petra Rüegg, welchen jede Novizin im Kloster Jakobsbad im Geheimen und in freier Entscheidung  aussuchen darf. In Anlehnung an die evangelische Frage, die Jesus an Petrus  stellt «Liebst Du mich, Petrus?», hat sich die neue Novizin entschlossen, ihren Taufnamen beizubehalten und heisst nun Sr. Maria Petra. Sie antwortete auf die Frage mit kräftiger Stimme: «Ja Herr, Du weisst, dass ich Dich liebe!» Die voll besetzte Klosterkirche lässt unschwer erkennen, dass die Klostergemeinschaft  breit getragen ist und auf grosses Wohlwollen in der Bevölkerung zählen darf. Umgekehrt konnte erkannt werden, dass die Schwestern im Jakobsbad  ihrerseits für viele Menschen nach wie vor eine grosse Stütze sind.

Als Petra Rüegg empfängt die Novizin das Ordenskleid (Bild links) und kurz darauf kehrt sie als Sr. Maria Petra zurück (Bild rechts). (Bilder: Martin Rusch)

 
 

 
 
 

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