Neues Reservoir für zwei Millionen
Gestern kurz vor Mittag wurde auf dem Grundstück der Stiftung Altersheim Gontenbad südlich der AB-Bahnhaltestelle ein Spatenstich gefeiert. Die Mineralquelle baut ein erdüberdecktes Reservoir. Nur der Zugang wird als in Beton gestaltete Wand in Erscheinung treten.
Rolf Rechsteiner
Zwei Kammern zu je 200 Kubikmeter Fassungsvermögen nebst der notwendigen Technik soll das Gebäude aufnehmen. Damit wird nicht nur das Fassungsvermögen beträchtlich gesteigert. Es werde auch möglich, eine Kammer aus dem Betrieb zu nehmen für Reinigungszwecke, während aus der zweiten munter abgefüllt werden kann, was betriebsnotwendig ist. Das neue Reservoir ist einer von mehreren Bauschritten, die in den kommenden Jahren erfolgen sollen, um die Mineralquelle Gontenbad (Goba) für die Zukunft zu rüsten.
Nach Nein zum Grossprojekt
Man erinnert sich: Die Stiftung Altersheim Gontenbad und die Goba hatten ein gemeinsames Grossprojekt in der Pipeline mit einem Hochbau, der sich als politisch nicht durchsetzbar erwies. Die Mineralquelle beschloss, ihre Bedürfnisse in freundnachbarschaftlicher Zusammenarbeit so zu regeln, dass Wachstum innerhalb der bestehenden Baurechte geschehen kann. Die Möglichkeit, ab Februar 2014 das ganze Lager in Bühler zu platzieren und mit der Bauerei Locher eine gemeinsame Logistik zu betreiben, habe die Stammliegenschaft entlastet, sagte Gabriela Manser vor dem Spatenstich. Im Betriebsgebäude könne die Produktion (Abfüllanlagen) erweitert werden. Vom Vorhaben, auch das Reservoir im Westflügel unterzubringen, habe man aber wegen einer «Laune der Natur» absehen müssen. Die Mineralwasser führende Schicht liege nämlich – so ergaben geologische Untersuchungen – genau an dieser Stelle etwas höher, so dass von einer Unterkellerung dringend abgeraten worden sei.
«Wir haben nichts davon»
Emil Nisple, Präsident der Stiftung Altersheim Gontenbad, verhehlte sein Bedauern über das Scheitern des gemeinsamen Vorhabens nicht. «Wir – also die Stiftung – hätten viel davon gehabt, wären doch Alterswohnungen im Hochbau geplant gewesen. Vom Bau des Reservoirs haben wir nichts.» Gleichwohl habe man der Nachbarin gern das erforderliche Baurecht eingeräumt, damit das Unternehmen seine minimalen Bedürfnisse befriedigen könne. Es wurde ein Baurechtsvertag auf vierzig Jahre abgeschlossen. Vereinbart worden sei eine einmalige Abfindung von 50000 Franken und ein bescheidener Baurechtszins von 1000 Franken jährlich – für die ganze beanspruchte Fläche.
Weitere Schritte
Die Bauarbeiten am Reservoir werden umgehend an die Hand genommen. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von rund sechs Monaten. Noch diesen Sommer will die Mineralquelle ein Baugesuch einreichen, das die Erweiterung der Parkflächen zum Gegenstand hat. Der für diesen Bereich erforderliche Quartierplan ist bereits genehmigt Das Gebäude mit dem bestehenden Reservoir soll in den nächsten Jahren durch ein voraussichtlich dreigeschossiges Haus ersetzt werden, das die Administration aufnehmen wird. Damit wird der westliche Teil des Hauptgebäudes frei, was die Erweiterung der Produktion erst wirklich möglich macht. Gabriela Manser sagte dazu: «Die neuen Maschinen sind immer grösser als die alten. Das scheint ein Naturgesetz zu sein!». Mit Natur kennt sie sich aus – sie lebt ja vom Wasser.
Gabriela Manser und Emil Nisple (im Vordergrund) mit den Bauverantwortlichen und den Kadern der Goba beim Spatenstich. (Bild: Rolf Rechsteiner)
Quelle: Appenzeller Volksfreund