«Am Schwingfescht i Gonte»

Die Besucher standen am Samstagabend Schlange vor der Kasse. Ein gutes Zeichen dafür, dass die Mehrzweckhalle wohl voll sein würde. Dem war auch so: Alle Plätze waren besetzt, für einige Besucher mussten sogar auf der Seite noch Stühle hingestellt werden.

Rückblick auf Schwingfest
Die Bühne präsentierte sich «heemelig» und auf ihr befanden sich sogar einige Hühner und ein Kälbchen. Dieses liess sich vom Rummel in der Mehrzweckhalle überhaupt nicht stören. Zu Beginn schaute es neugierig dem Treiben zu, dann legte es sich hin und schlummerte friedlich vor sich hin. Weshalb sich die Tiere an diesem Abend auf der Bühne befanden, liess sich mit dem diesjährigen Motto der Unterhaltung erklären, nämlich «Am Schwingfest i Gonte». Die Tiere symbolisierten Lebendpreise, die es an Schwingfesten zu gewinnen gibt. Mit der Wahl des Mottos blickte das Chrobeg–Chörli auf das Appenzeller Kantonal Schwingfest zurück, das dieses Jahr in Gonten stattfand. Das Chörli und die Feuerwehr wirkten bekanntlich als Trägervereine.

Vielseitiges Programm
Unter der Leitung von Walter Neff bot das Chrobeg–Chörli ein vielseitiges, abwechslungsreiches Programm. Den Auftakt machte ein Ruggusseli, begleitet von Schölleschöttern. Damit hatten die Mannen das Publikum von Beginn weg auf ihrer Seite. Die klaren Stimmen und die Sangesfreude kamen auch bei den nachfolgenden Ruggusselli und anderen Titeln zum Ausdruck. So zum Beispiel beim Stück «Schwyzerbode» von Ernst Sommer und Beat Jäggi, mit dem unser schönes Schweizer–Land besungen wurde. Nach einer kleinen Pause ertönte das Stück «Mir Holzerlüt» von Adolf Stähli. Fehlen durfte natürlich auch nicht die Hymne auf das eigene Dorf: «Wöllkomm i Gonte» von Walter Neff und Claudia Sig–ner. Das Publikum hatte hörbar grosse Freude an diesem Titel, was es mit heftigem Applaus unterstrich. Schliesslich beendete das Chörli sein Programm mit dem bestens zum Motto passenden Stück «Mier si äs Schwinger–Volch» von Ruedi Bieri. Doch die Männer wurden nicht so einfach von der Bühne gelassen. Das Publikum forderte mit anhaltendem Applaus eine Zugabe, die mit einem weiteren Ruggusseli mit zünftigen und freudigen Juchzern dazwischen gewährt wurde.Ein Terzett aus den Reihen des Chrobeg–Chörli trug im Verlaufe des Programmes auch noch das gefällige Stück «Das git mer Muet» von Ursula Ming–Räber vor: Sepp Eugster, Michael Koller und Walter Neff wurden dabei auf der Handorgel von Martin Inauen begleitet.

Gäste aus dem Bernbiet
Als Gastformation wirkte am Samstagabend das Jodlerquartett Sichleblick Eriz mit. Der feine Gesang der Berner war eine echte Bereicherung. Unter anderem war von ihnen «En Älperbueb» von Adolf Stähli zu hören. Mit «Chumm eis i ds Ämmital» von Hansueli Stadler gab auch das Jodlerquartett noch eine Zugabe.Als Gastformation am kommenden Samstag wird dann das Goofechörli Gonten einen Auftritt haben.

Unbeschwerte Moderatoren
Besonderen Applaus verdienten und erhielten an diesem Abend Walter Brülisauer, Gabriela Koch, Ronja Koch und Sandro Signer. Die vier Kinder führten bis zur ersten Pause durch das Programm. Das machten sie auf witzige und kecke Art und Weise. Es erstaunte, mit welcher Unbeschwertheit sie auf der Bühne standen und die Titel ansagten. Die Kinder genossen ihre Auftritte sichtlich. Genauso wie die Jugendlichen Walter Signer und Nadja Koch, welche Szenen rund um den Schwingplatz spielten.

Viel Grund zum Lachen
Nach der grossen Pause, in der sich die Besucher mit verschiedenen Menüs stärken konnten, ging es mit dem Theater «Marie und Joe» weiter. Unter der Regie von Martin Signer führten Urs Fässler (Präsident des Chrobeg–Chörli), ­Karin Brülisauer, Beda Rüttimann, René Schläpfer, Julia Wetter und Sandra Eugster ein lustiges Stück auf, bei dem es um einen Bankräuber ging, der auf der Flucht war. Die Lachmuskeln der Zuschauer wurden dabei zünftig strapaziert und es ging auf der Bühne turbulent zu und her. Um den Besuchern des zweiten Unterhaltungsabends die Spannung nicht zu nehmen, sei an dieser Stelle nicht mehr verraten. Im Anschluss an das offizielle Programm bot sich die Gelegenheit das Tanzbein zu schwingen. Dazu spielte die Kapelle «Enzian» auf. In der Bar konnte man zudem einen Schlummertrunk geniessen.

Quelle: Appenzeller Volksfreund

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