Dem Ladensterben wirksam begegnet

Gontner Köpfe bleiben gestylt – Aus «Coiffeur Maria» wird «Coiffeur Schnettstöll»

Das Coiffeurgeschäft in Gonten ist zurzeit  wegen Umbaus geschlossen. Anfang September wird es unter neuer Führung wieder eröffnet. Maria Koch-Dobler hat eine verlässliche Nachfolgerin gefunden.

(rr) Es sei eine glückliche Fügung, dass Janine Ammann vor einem halben Jahr angefragt  hat, ob sie einen Tag pro Woche für Maria Koch arbeiten könnte. Sie war mit einem 80 Prozent-Pensum in Haslen engagiert,  strebte aber ein volles Pensum an. In der Zwischenzeit sind die beiden Frauen  handelseinig geworden. Maria Koch nutzt die Möglichkeit, das Geschäft an eine versierte Nachfolgerin zu übergeben – ohne Verlust für das Dorf. Sie selber möchte sich mehr der Familie widmen und in der Käserei ihres Gatten mit Hand anlegen, wie sie sagt. Die beiden Buben, Gian und Rouven, werden mehr von der Mutter haben. «Ich habe seit längerem mit dem Gedanken gespielt, mich im eigenen Geschäft zu entlasten; aber mit reduzierten  Öffnungszeiten wäre den Gontnern nicht gedient», sagt Maria Koch. Man müsse in diesem Beruf durchgehend verfügbar sein. Janine Ammann ist in Hundwil (Metzgerei Ammann) aufgewachsen. Sie absolvierte ab 2005 die Lehre bei «Tonio» in Teufen,  drei Jahre als Damen- und ein Zusatzjahr  als Herrencoiffeuse. Fünf Jahre lang sammelte sie seither Erfahrungen in Kleinbetrieben, und sie ist im Besitz eines Farbdiploms. So ist sie gut gerüstet, um die gesamte Palette anzubieten. Unter ihren  Spezialitäten nennt sie das Strecken der Haare ohne Chemikalien. Nun bereitet sie sich auf den Neustart als Unternehmerin vor. Das Lokal im «Schötz» wird während zwei Wochen renoviert.  Ab dem 2. September steht Janine Ammann mit Vollpensum zur Verfügung für Damen, Herren und Kinder. Voranmeldung  ist erwünscht. Maria Koch hat ihr Geschäft vor acht Jahren von Berteli Mätzler übernommen und dabei den Kundenstamm halten und sogar ausbauen können. Umso wichtiger sei es ihr gewesen, dass das Coiffeurgeschäft  ohne Abstriche weiter geführt wird. «Wenn immer mehr Gewerbebetriebe aufhören, stirbt das Dorfleben», ist sie überzeugt. Nun ist sie zuversichtlich, dass hier ein Pflock geschlagen wurde, der über weitere Jahre hält. Am 29. August öffnen sich ab 16 Uhr die Türen des umgebauten Lokals. Maria Koch verabschiedet sich von ihrer Kundschaft,  und Janine Ammann stellt sich allen  vor, die sie von ihrer Stellvertretung her noch nicht kennen.

MariaKoch-DoblermitGianundRouvenundihreNachfolgerinJanineAmmann(links)vordemLokalim«Schötz»Gonten. (Bild:RolfRechsteiner)

Quelle: Appenzeller Volksfreund

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