Positives Zeichen für bezirksübergreifendes Projekt
Belassung des Steuersatzes bei 23 Prozent einstimmig an.
Die Bezirksgemeinde Gonten hatte den Antrag auf einen Rahmenkredit für Bau und Betrieb der Sportanlage Schaies als einziges Sachgeschäft auf der Traktandenliste. Die Tatsache, dass es sich dabei um ein bezirksübergreifendes Projekt handelte, dürfte wesentlich dazu beigetragen haben, dass sich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in grosser Zahl mobilisieren liessen.
Martin Rusch
Die Bezirksgemeinde folgte dem Antrag des Bezirksrates nach einer kritischen Wortmeldung mit wuchtigem Mehr. Aus Gontner Sicht können sich Sportbegeisterte und Vereine auf die kompakte Anlage freuen. Dem Projekt steht nichts mehr im Weg.
«Unter Dach»
Einleitend begrüsste Bezirkshauptmann Ruedi Eberle die Stimmberechtigten in der gut besetzten Kirche in Gonten – im Gegensatz zur letztwöchigen Landsgemeinde «unter Dach». Aus Sicht des Bezirksrates blickte er auf ein eher ruhiges Jahr zurück. Es wurde schnell klar, dass sich das einzige Geschäft zum Rahmenkredit Schaies zum Zentrum der Gemeinde entwickeln würde. In seiner Eröffnungsrede ging Eberle auf die Wichtigkeit von Zusammenarbeit und Eigenständigkeit unter den Bezirken und anderen Trägerschaften ein. Alle trügen zur Gemeinschaft bei und hätten damit auch Verantwortung über die Bezirksgrenzen hinweg. Ohne die Rücknahme von Eigeninteressen komme der Fortschritt ins Stocken und regionale Vorteile und Chancen würden im Keime erstickt. Eberle informierte über den Stand der laufenden Projekte, bei denen es vor allem um Teilzonenplanänderungen im Gontenmoss, den Sportplatz Wees und den Bereich Bären Gonten geht.
Steuerfuss unverändert
Die laufende Rechnung schliesst mit einem Jahresgewinn von fast Fr. 37 000.00 sehr positiv. Trotz der Tatsache, dass in Zukunft wohl noch einige Investitionen im Zusammenhang mit einem bezirkseigenen Sportplatz, Bahnübergängen usw. anstehen, kann der Bezirk Gonten aber eine gute finanzielle Lage melden. Die Stimmberechtigten nahmen sowohl die Rechnungsablage, wie auch die empfohlene Belassung des Steuersatzes bei 23 Prozent einstimmig an.
«Ja» zum Rahmenkredit Schaies
Die mit Spannung erwartete Abstimmung zum Rahmenkredit für die Sportstätte Schaies wurde durch Ruedi Eberle ausführlich eingeleitet. Aufgrund seiner Mitgliedschaft im Lenkungsausschuss war allen klar, dass sich Eberle im Projekt detailliert auskennt. Er erläuterte die sechsjährige Planungsphase, welche von diversen Fachleuten intensiv begleitet wurde. Eberle legte den Sachverhalt in Bezug auf die Liegenschaftsverhältnisse mit der Carl Sutter Stiftung sowie die Stellung der Hof Weissbad AG dar und erklärte den geplanten Betrieb. Er vermag zahlreiche nutzbare Synergien zu benennen und stellte das «Generationenprojekt », wie er es nannte, in ein positives Licht. Der Hauptmann schloss die Einleitung für das zentrale Geschäft, welches der Bezirk Gonten zu knapp 8 Prozent mittragen sollte, mit zehn guten Gründen des Bezirksrates für ein «Ja». Ein kritischer Redner ergriff das Wort zum Geschäft. Dabei stellte dieser die Frage in den Raum: «Wie viel darf Sport kosten?» Er listete Investitionen vergangener Jahre für Sportstätten in Gonten oder Appenzell auf, welche den Bezirk bereits grosse Summen gekostet haben. Das bezirksinterne Projekt Sportplatz Wees, welches auch noch in Planung sei, könne er zusätzlich zu seiner Argumentation anbringen. Seine Wortmeldung vermochte jedoch die offensichtlich gemachte Meinung nicht in andere Bahnen zu leiten. Die Stimmberechtigten nahmen den Antrag des Bezirksrates mit wuchtigem Mehr an. Der Stein, welcher dem Hauptmann nach positivem Resultat vom Herzen fiel, war fast hörbar.
(Bild: Martin Rusch) Hauptmann Ruedi Eberle.
Quelle: Appenzeller Volksfreund