120. Sektionswettschüssi in Gonten – Festakt musste in die Kirche verlegt werden

Zu ungewohnter Zeit, am Tag vor den Bezirksgemeinden, wurde in Gonten die Wettschüssi durchgeführt. Petrus schien an diesem frühen Termin nicht Gefallen zu finden; Regenschauer verhinderten den Aufmarsch zum Festgottesdienst.

Rolf Rechsteiner

Die Fähnriche hatten ihr Tuch entfaltet, und die Schützen sammelten sich allmählich,  als der Vorstand den Abbruch des Aufmarsches signalisierte. Zu unsicher war das Wetter, und Zaungäste fehlten gänzlich. Man zog es vor, direkt in der Kirche St. Verena zu feiern. Die Bürgermusik  Gonten unter Leitung von Andreas Frei empfing die Schützenfamilie mit wuchtigem Marsch. Die Fahnen bildeten im Chorraum einen farbenfrohen Kontrast  zu den schwarz gekleideten Mitgliedern des Vorstandes.

Hinarbeiten auf den Höhepunkt

Bezirkshauptmann Ruedi Eberle freute  sich, dass Gonten als Austragungsort auserwählt wurde. Er lobte die Infanterieschützen  für die tadellose Organisation  und Durchführung. Mit dem Abschuss der Pulverkiste habe das Fest seinen Höhepunkt  erreicht, merkte er an und zog den Vergleich zwischen Schiesswesen und Politik. Beides verlange nach seriöser  Vorbereitung, damit am «Tag X» die Hochform gezeigt und das erwünschte Resultat erzielt werden kann. Schützen und Politiker müssten Klarheit, Ruhe und Konzentration an den Tag legen, um von sich zu überzeugen. Er hoffe, dass ihm dies am Sonntag anlässlich der Bezirksgemeinde  gelinge. Und den Schützinnen und Schützen, die nicht den besten Tag hatten im Gontenmoos, widmete er einen Werbespot für seinen Bezirk. Da könne man weit mehr tun für Gesundheit, Spass und Wohlbefinden als nur Schiessen, weshalb sich eine Wiederkehr jederzeit lohnen dürfte.

Der Jugend die Zukunft

Franz Wetter, Präsident des AIKSV, dankte dem OK unter Leitung von Oliver Müller für sein umsichtiges Handeln. Die Infanterieschützen  hätten keinen Aufwand gescheut,  um allen Teilnehmenden bleibende Erinnerungen zu ermöglichen. Ganz besonders begrüsste er die Jugendlichen, die sich erfreulich zahlreich am Wettkampf  beteiligt hatten. Er sei zuversichtlich,  dass sie alle einen Motivationsschub erlebten, der sie zum Mittun in der Schützengemeinschaft  beflügelt. Dann wurde die Kantonalfahne, begleitet vom frisch aufgespielten Fahnenmarsch, für ein Jahr in die Obhut der Gontner gegeben.

Top: Oberegger Nachwuchs

Franz Wetter ehrte wie üblich am Festakt die erfolgreichsten Schützen. Dabei fiel sein Augenmerk auf die Oberegger, die offensichtlich  in Topform sind. «Ich möchte anmerken, dass hier ein kantonaler Wettkampf  stattfand, kein Obereggertreffen», sagte Wetter scherzhaft angesichts der Jahresmeister Standardgewehr 2014: Silvio,  Silvan und Pascal Sonderegger traten unter ihre, die Oberegger Fahne. Letzterer  wurde als Drittplatzierter auch unter den Jungschützen-Jahresmeistern ausgerufen;  geschlagen wurde er von Dominik Wyss und Gabriel Streule vom Kurs Meistersrüte.  Als Jahresmeister Jugendschützen  (jüngste Kategorie) brillierten Chiara  Fässler, Kurs Eggerstanden, Manuel Seitz und Jonas Federer, beide Oberegg. Der abwesende Dominik Wyss hätte einen Zinnteller des SSV entgegennehmen können  – eine Auszeichung, die nur dem besten  Prozent aller Jungschützen auf Stufe SSV vorbehalten ist.

Kantonale Meisterschaften

Fünf kantonale Wettkämpfe muss ein Schütze erfolgreich bestehen, um eine Jahresmeisterschaft für sich verbuchen zu können. Je sechs derselben müssen zusammenkommen, damit eine grosse kantonale Meisterschaft ausgelobt werden  kann, wie Franz Wetter für Nicht-Eingeweihte erklärte. Die erste Kantonale Meisterschaft durften  entgegennehmen: Bruno Loher, Gonten  Inf. SV; Lorenz Manser, Gonten Inf. SV; Jonny Dörig, Brülisau VOS; Markus Streule, Brülisau VOS; Silvio Sonderegger,  Oberegg FS – mit Jahrgang 1994 weitaus der Jüngste. Bruno Loher und Oliver Müller konnten die zweite Kantonale Meisterschaft feiern,  und die höchste Auszeichnung wurde  Niklaus Sonderegger, Oberegg FS, und Bruno Loher, Gonten Inf. SV, überreicht.

Ein verdienter Veteran

Eine Auszeichnung wurde verliehen, die nicht nur von Bestresultaten abhänge, sondern von unverbrüchlicher Treue zum Verband, wie Franz Wetter lobte. Vortreten  durfte Walter Schmid, FS Oberegg. Die Festjungfer legte ihm den Lorbeerkranz  für 50-jährige Verbandszugehörigkeit  aufs Haupt. Er habe in dieser langen Zeit praktisch alle Chargen bekleidet, die ein Schützenverein überhaupt vergeben kann. Mit 21 Jahren wurde er bereits Zeigerchef,  er war Oberzeiger, Schiessbuchführer,  Aktuar, Munitionsverwalter und schliesslich Präsident der Feldschützen. Seinen Kollegen sei er auch ein Vorbild in Sachen Zuversicht gewesen. Sein Wahlspruch «Me ladt jo wider!» klinge in vielen Ohren nach.

(Resultate folgen in der Mittwochausgabe)

Walter Schmid aus Oberegg wurde für 50-jährige  Verbandstreue geehrt.

Die Fahne der Gontner Infanterieschützen (rechts) grüsst die Kantonalfahne, die für ein Jahr in Gonten Gastrecht haben wird. (Bild: Vito Assalve)

3. Meisterschaft: Niklaus Sonderegger (links) und Bruno Loher (rechts) errangen die höchste Auszeichnung für Schützen auf kantonaler Ebene.

Den Namen Sonderegger wird man sich merken müssen! (Bilder: Rolf Rechsteiner)

 

 



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