Grosse Pläne für Gonten

Die Neugier war gross: Besitzer und Verwaltungsrat,  Gastgeber und Mitarbeitende  des Gasthaus Bären in Gonten hatten am Mittwoch- und Donnerstagabend die Bevölkerung zum Baustellen-Apéro eingeladen.  Die Gäste waren beeindruckt von der voranschreitenden Renovation des seit einem Jahr geschlossenen Traditionshauses  und von den Zukunftsplänen  für das Dorf.

(mo) Verwaltungsratspäsident Jan Schoch orientierte die grosse Schar Interessierter  über die Renovation des Traditionshauses.  Das Gasthaus Bären soll wieder seinen ursprünglichen Charme ausstrahlen: Alte Handwerkskunst wird wieder sichtbar gemacht; der Ursrpung des 400-jährigen Gebäudes, wie das schöne Tonnengewölbe wird ins Licht gerückt.

Gastgeber und Vorsitzender der Geschäfstleitung,  Raphaël Brunner erläuterte  das Konzept des wieder erstandenen «Bären»: Im Erdgeschoss wird es eine Begegnungszone mit «Beiz», Bar, Lounge samt Cheminée und einem begehbaren Weinkeller geben. Im ersten Stock werden  in «Stübli» und Speisesaal die Gäste in der kulinarisch hochstehenden Tradition  des Vorgängers Charly Gmünder verwöhnt werden. Mit Freude gaben die Besitzer bekannt, dass hinter dem Bären ein 4300 Quadratmeter grosses Grundstück erworben werden konnte. dort soll bis 2018 ein Hotel mit 50 Zimmer entstehen. Während  das «Mutterhaus» mit seinen zehn Gästezimmern ein typischer Landgasthof bleiben soll – die Wiedereröffnung ist auf April 2015 geplant – wird das neue Haus ein Wellness-Hotel gehobenen  Standards. Alle Beteiligten versprechen  sich dadurch eine lebendige Zukunft für Gonten und einen wertvollen Beitrag an den Innerrhoder Tourismus. Bezirkshauptmann Ruedi Eberle sprach in diesem Zusammenhang von einem «Lotto-Sechser».

Anlässlich der zwei Baustellen-Apéros zu denen diese Woche zuerst die Nachbarn und dann die gesamte Gontner Bevölkerung  eingeladen waren, wurden die grossen Pläne für den «Bären» und für Gonten bekanntgegeben.

Monica Dörig

Zuerst stellten sich die Akteure vor: Jan Schoch, in Appenzell wohnhafter Familienvater  und Unternehmer, ist Verwaltungsratspräsident  der Hotel Bären Gonten AG. Zusammen mit den Verwaltungsräten Charly Fässler und Henry Wenk hat er die Liegenschaft im vergangenen Mai aus der Erbmasse von Hans Ulrich Dörig (ehemals VR-Präsident der Crédit Suisse) gekauft. Dieser hatte das Traditionshaus in Gonten 2011 erworben, weil sich für Charly Gmünder,  der es seit 1972 in fünfter Generation führte, kein Nachfolger fand. Seit seiner Pensionierung vor einem Jahr ist das Hotel geschlossen.

Wertvolle Substanz

Die neuen Besitzer beschlossen, obwohl erst in den Jahren zuvor noch viel in eine Renovationen investiert wurde, das Hotel umzubauen. Im Vordergrund stehe der Erhalt der schönen Substanz des zum Teil 400-jährigen Gebäudes, führte Architekt Roger Bechtiger am Baustellen-Apéro aus. Zum Beispiel wird aus dem Tonnengewölbe  aus Bollensteinen ein «öffentlicher  » Weinkeller oder alte Holzdecken wurden hervorgeholt. Die Baustellenbesucher  wunderten sich, dass noch neue Bauteile wieder herausgerissen wurden, aber sie freuten sich, dass die alte Handwerkskunst  wieder sichtbar wird.

Neuer Treffpunkt

Die neue Küche im Obergeschoss bleibt erhalten. Im Erdgeschoss entsteht mit direktem  Kontakt zum Dorfkern von Gonten ein gutbürgerliches Restaurant und eine Bar zum Verweilen. Im hinteren Bereich wird die «Schmitte» mit offenem Kamin ein Ort der Gemütlichkeit und für kleine Events. Gastgeber Raphaël Brunner, ursprünglich  aus dem Wallis, wohnhaft in Weissbad, verspricht mit regelmässigen Veranstaltungen der Gontner Bevölkerung  einen neuen Treffpunkt. Im ersten Stock können sich Gäste in drei «Stübli» und im Speiserestaurant verwöhnen  lassen. Küchenchef Daniel Brunner, Bruder des Hoteliers, wird in die Fussstapfen seines Vorgängers treten und ebenfalls Appenzeller Spezialitäten auf hohem Niveau anbieten. Den Rednern war es wichtig, den Besuchern am Mittwochund  Donnerstagabend zu vermitteln, dass im «Bären» alle Gäste willkommen sind, vom Wanderer der ein «Zvieriplättli» wünscht, zum Einheimschen der abends ein Glas Wein geniessen möchte bis zum verwöhnten Gourmet. Zum jungen Team, das bei der Eröffnung des Gasthaus Bären im April 2015 16 Mitarbeitende umfasst, gehören u.a. Simona Caluori aus Gonten, Chef de Réception, und Eveline Räss aus Appenzell, Chef de Service.

Zweite Phase aufgegleist

Im nächsten April wird die erste Phase, die Wiederbelebung des «Bären», abgeschlossen  sein. Die zweite Phase hat bereits  begonnen: Jan Schoch gab am Apéro  bekannt, dass hinter dem Hotel 4300 Quadratmeter Bauland erworben wurde. Die grossen Pläne für die Hotel Bären Gonten AG und das Dorf sehen ein Wellnesshotel  mit 50 Zimmern vor. Die zehn verbleibenden Gastzimmer im Stammhaus  sind in gutem renoviertem Zustand. «Der historische «Bären» soll ein Landgasthof bleiben», sagte Raphaël Brunner,  der das Konzept vorstellte. Im neuen  Haus sollen grössere Gästezimmer in gehobenem Standard Gäste ansprechen, die mehr als einen Tag in Innerrhoden bleiben wollen. Die Initianten sind überzeugt,  damit einen wertvollen Beitrag an den Innerrhoder Tourismus zu leisten und an die Zukunft Gontens. Auch Bezirkshauptmann Ruedi Eberle  zeigte sich glücklich über die Entwicklung,  denn nachdem Geschäfte und Restaurants im Dorf nach und nach verschwunden sind, bedeutet ein florierendes  Unternehmen für Gonten neue Perspektiven. Der «neue Bären» schliesst eine Lücke im Innerrhoder Hotelangebot, das über zu wenig Betten verfügt, und sei eine Alternative  zum Hotel Hof Weissbad, hiess es. Wenn alles gut geht, kann er 2018 eröffnet werden und bietet dann etwa 40 Angestellten einen Arbeitsplatz. Zunächst muss jedoch die W2- und Freihaltezone,  in die das Bauland eingeteilt ist, umgezont und ein Quartierplan erstellt  werden. Erst dann wird ein konkretes  Bauprojekt erarbeitet. Nach den nötigen  Bewilligungsverfahren, könnte 2017 mit dem Bau begonnen werden.

Aus dem Tonnengewölbe aus Bollensteinen wird ein «öffentlicher» Weinkeller. (Bild: Monica Dörig)

Quelle: Appenzeller Volksfreund

 

 
  
 
 

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